Am 07. Juni besuchten die Geschichtskurse auf erhöhtem Niveau des 11. Jahrgangs die Gedenkstätte in Esterwegen, Emsland, wo sich zeitweilig das zweitgrößte Konzentrationslager Deutschlands befand. Wir sind mit dem Bus gemeinsam hingefahren und wurden dort kursintern von zwei Gruppenleitern rumgeführt. Der Besuch begann mit einem Vortrag über die Geschichte des damaligen Konzentrationslagers und die herrschenden Verhältnisse und Umstände der Insassen. Die Insassen des KZ setzten sich hauptsächlich aus Kommunisten und Sozialdemokraten zusammen, welche Gegner Hitlers Weltanschauung waren. Zusätzlich konnten wir in Erfahrung bringen, dass außerdem Homosexuelle dort im Dritten Reich inhaftiert wurden auf Grundlage eines Gesetzes, das noch bis 1994 in Kraft war.
Häftlingen des KZ wurde jegliche Menschenwürde entzogen, da sie grundlos bestraft und gedemütigt wurden. Die Verbrechen im Lager wurden verschleiert, sodass keinem ein wahrer Einblick geliefert wurde. Ein berühmter Insasse war Carl von Ossietzky, Namensträger der Universität Oldenburg und Friedensnobelpreisträger.
Auf den Vortrag folgte ein Rundgang auf dem Außengelände, wo die damaligen Baracken durch neu gepflanzte Baumgruppen und die alten Trennmauern durch eine Metallwand dargestellt wurden. Auffällig war die starke Trennung zwischen dem Lager der Insassen und der Aufseher, welche durch die unterschiedliche Gestaltung des Bodens gezeigt wurden. Allgemein wurde klar, dass die Aufseher viele Freizeitmöglichkeiten, wie ein Stadion und ein eigenes Schwimmbad hatten, was den Insassen verwehrt blieb.
Schließlich besichtigten wir die Ausstellung, welche durch Bilder, Ausgrabungen und Videomaterial von Zeitzeugen geprägt war, um uns ein besseren Eindruck von dem Leben in den Baracken zu vermitteln. Zudem befinden sich dort einige Säulen mit Biografien von bekannten Insassen.
Schlussendlich haben wir uns noch einen kurzen Film angesehen, in dem Zeitzeugen von ihren Erinnerungen an das Emslandlager erzählten, woran man noch einmal erkennt, dass die Menschen sich ungerne mit dem Thema befassen.
Allgemein können wir sagen, dass der Besuch der Gedenkstätte eine sinnvolle Art ist den Schülern die Verhältnisse des Dritten Reiches beizubringen und sich in das Thema einzufinden.