Die kommentierte Version des Textes finden Sie hier.
Liebe Daheimgebliebenen,
bevor Sie es aus der Skandalpresse erfahren, gibt die Redaktion in Kals folgende Klarstellung zum Gestrigen heraus: die gestern beschriebene Rettungsaktion wurde unserer Schülerin Merle zugeschrieben. Richtig ist, dass es sich bei dem Retter um unseren Schüler Lasse gehandelt hat. Die Redaktion entschuldigt sich ausdrücklich bei allen Beteiligten und natürlich Unbeteiligten.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten die „Kuh“ vom Eis zu bekommen. Ein Vorschlag war, Lasse einfach in Merle umzubenennen. Das wurde aber von allen Beteiligten vehement abgelehnt und wir haben dann schweren Herzens von diesem Vorschlag Abstand genommen. So haben wir das eben bleiben lassen und Lasse seinen Namen gelassen (übrigens: schöne Grüße aus dem verträumten Kalau). Weil Merle heute Morgen selbst auf diesen verhängnisvollen Fehler hingewiesen hat, wurden gleich erste Stimmen laut, die ihr unterstellen wollten, besagte Boarderin gar zu retten gewollt haben und daher ihre Note in Sozialverhalten auf „D“ zu setzen. Wir haben das seitens der Betreuer im dritten Wahlgang mit 4:2 Stimmen dann doch abgelehnt.
Gestern hat uns die Mail eines treuen Bloglesers erreicht, in der wir darauf hingewiesen wurden, dass das Tragen der gelben DBG Westen möglicherweise zu politischen Verwicklungen führen könne. Man denke an die Gelbwesten in Frankreich.
Unsere Stellungnahme dazu:
- Wir haben unsere gelben Westen lange vor der Ära Macron getragen. Also haben wir die älteren Rechte. Außerdem überlegen wir mit unserer juristischen Abteilung, ob wir nicht gegen die französischen Gelbwesten wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht vorgehen sollten.
- Hier auf dem Hügel gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Westenträger. Hier tummeln sich Gelb-, Orange-, Grün- und Schwarzwesten. Es wurden vereinzelt auch Nichtwesten gesichtet. Die politische Vielfalt und das Neutralitätsgebot ist also auch hier gewahrt. Eventuellen Einträgen in derzeit einschlägigen parteipolitisch geprägten Blogs oder Internetforen sehen wir gelassen entgegen.
Eine weitere Klarstellung hinsichtlich der gestrigen Eumelverleihung ist erforderlich. Erst nach der Drucklegung erreichte die Redaktion die Nachricht, dass ein weiterer Eumelkandidat seinen Hut in den Ring geworfen hat. J. N. aus A. hat dann auch gleich neben Q-H. N. aus A., die ja, wie erwähnt unter ihrem Bett erfolglos nach Eisbären gesucht hat, das Rennen gemacht. Zum Sachverhalt: J. hat abends große Wäsche gemacht und das Equipment daher über Nacht auf den Balkon gehängt. Am Morgen war das Ganze natürlich bretthart gefroren. Das war der Jury eumelverdächtig genug und hat daher gleich einen Zweumel gekürt. An dieser Stelle, liebe Jury, sei der Hinweis gestattet, dass es in der Vorwäschetrocknerzeit völlig normal war, die Wäsche auch im Winter auf die Leine nach draußen zu hängen. Wie hätte Oma denn sonst die Schlübbis waschen und trocken in den Schrank legen können. Oder glaubt ihr etwa, damals wurde die Unterwäsche nur im Sommer gewechselt? Auch Kälte trocknet. Warum cremt ihr euch denn sonst jeden Abend die Hände ein?
Kommen wir nunmehr zum Wesentlichen, zum heutigen Tag. Die ersten hochtalentierten Skieleven (um die Worte unseres Silberrückens in Sage nochmal zu verwenden) haben sich heute, am Tag zwei, von der Lemmingkante den Berg herunter gestürzt. Nicht nur die Gesichter unserer Todesmutigen, nein, auch das der begleitenden Berggöttin strahlten vor Freude und Verzückung. Ich glaube, die werden heute Abend zum Essen auf Wolke sieben einschweben. Es sei ihnen gegönnt. Aber auch die anderen Skineulinge zeigen beeindruckende Leistung. Ich denke, morgen werden weitere Schülerinnen und Schüler zum Lummensprung antreten. Mal schauen.
Was sich heute eumeltechnisch ergeben wird, wird der Abend noch zeigen. In der Gerüchteküche ist es noch völlig ruhig. Selbst sonst gut unterrichtete Lobbyisten ergehen sich in wilden Vermutungen, aber es gibt noch nichts Konkretes. Daher schweigen wir zunächst zu dem Thema. Die gestrigen Erfahrungen mit unbestätigten Schnellschüssen hat die Redaktion veranlasst, sich nicht noch einmal am „Kaffeesatzlesen“ zu beteiligen.
Also in diesem Sinne bis morgen,
die Berggötter aus Kals