Liebe Daheimgebliebene,
redaktionell stand der gestrige Blog voll im Zeichen des sich abzeichnenden Lummensprungs, so dass andere wichtige Ereignisse hinten anstehen mussten, oder besser stiefmütterlich vernachlässigt worden sind. Das soll jetzt nachgeholt werden.
Gestern waren wir ja noch alle auf dem Anfängerhügel. Es standen noch einige wichtige Lerneinheiten auf der Agenda. In meiner Gruppe habe ich zur Paarbildung aufgerufen. Keine Angst, liebe Eltern, das war alles rein platonisch und folgte keinerlei niederen Beweggründen. Da sollten sich immer zwei an die Hand nehmen und den Berg runterfahren. Die Aufgabe bestand darin, dass immer der kurveninnere Skifahrer den bogenäußeren Skifahrer in die Kurve ziehen sollte. Der pädagogische Sinn der Übung bestand darin, die Fahrer auf die Kanten zu bringen (die erfahrenen Skifahrer wissen, wovon die Rede ist). Ein Pärchen bestand aus ca. 1,5 m Körperlänge und vielleicht 45 kg Lebendgewicht. Das Pendant dazu maß mindestens 1,8 m Körperlänge und mindestens 75 kg Verdrängungsmasse. 45 kg musste jetzt 75 kg in die Kurve ziehen. 75 kg fand das doch etwas suspekt und stellte sich störrisch. Dann geschah das schier Unmögliche. 45 kg hat sich wohl gesagt: „Das wollen wir doch mal sehen“. Die Dame baute daraufhin einen Kantendruck, dem 75 kg männlicher Muskelmasse nichts entgegenzusetzen hatte. Bevor der wusste was geschah, hat das Mädel dem Kerl kurzerhand mal die neue Richtung vorgegeben. Das war ein Bild für die Götter. Dieser kleine Giftzwerg hat dem langen Lackel mal eben gezeigt, wo der Barthel den Most holt.
Auf dem Anfängerhügel herrschte wegen des gestrigen Lummensprungs weitgehende Einsamkeit. Aber im Laufe des Tages sind noch zwei weitere Küken geschlüpft, die morgen an die Lummenkanten geführt werden. Am Nachmittag kam noch ein weiteres hinzu. Wenn das Küken morgen flügge und trocken ist, geht es auch an die Lummenkante. Bei einem weiteren Ei ist schon der Eizahn sichtbar und einige andere Kükeneier zeigen schon Risse. Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird.
Eumeltechnisch hat sich gestern ein Novum ergeben. Es wurde eine Dame mangels Alternativen zum Eumel gekürt, die das m.E. nicht verdient hatte. Die Gründe spielen keine Rolle. Nun hat sich herausgestellt, dass uns (mir) redaktionelle Fehler unterlaufen sind. Da sind einige sehr interessante Geschichten untergegangen. Ich werde heute einen Antrag auf Rücknahme der „Ehrung“ beantragen, wahrscheinlich erfolglos. Außerdem werde den Gründungspräsidenten der Skiexkursion (Max Hunger) um eine gutachterliche Äußerung ersuchen, ob unsere Statuten das überhaupt vorsehen.
Nun gut, dafür haben wir heute mehrere echte Alternativen, die ich hier kurz ohne Prognose vorstellen möchte:
- (Vorschlag der Lehrer): Eine Dame hat im Sessellift kurz vorm Ende die Skistöcke fallen lassen (langweilig).
- Ein Debütant war beim ersten Lifting, als alle anderen gesittet und skitechnisch korrekt den Sessel verlassen hatten, offensichtlich der Meinung, dass man oben angekommen aus dem Sessel abspringen müsse. So sammelt man auch Erfahrungen beim Schneekuscheln (na geht so).
- Nachdem eine Dame sich gewundert hat, dass sie durch ihre Brille immer so verschwommen sieht, hat sie festgestellt, dass die Schutzfolie noch nicht abgezogen war (das ist tatsächlich eumelwürdig).
- Gestern Nachmittag auf dem Anfängerhügel. Man wollte zur Nachmittagsveranstaltung starten, da meldet sich ein junger Mann zwecks Verrichtung eines menschlichen Bedürfnisses ab. „Also gut, mach aber hinne.“ Gesagt getan, aber das dauerte und dauerte und dauerte. Was war geschehen? Auf der Örtlichkeit angekommen, hat sich jener junge Mann doch noch einmal umentschieden. Dabei fühlte er sich offensichtlich so wohl, dass er in höhere Sphären entrückt ist und völlig das Zeitgefühl verloren hat (man stelle sich den Gesichtsausdruck vor 😊). Irgendwann wurde man seiner wieder angesichtig und Frau Wehming, mittlerweile auf 7 Zentner angeschwollen, sah sich zu dem entsprechenden geharnischten Ordnungsruf genötigt: „Wo bleibst du denn?“ Antwort: „Ich habe doch gesagt, dass ich in den Harmonieraum wollte. Außerdem möchte ich sowieso nicht mehr mitfahren“. Nachdem Frau Wehming ihre Schnappatmung wieder in den Griff bekommen und ihre Gruppe wieder aufgetaut hatte, konnte der Skitag weiter gehen (Wenn ich die Eumelverleihung heute leiten darf, würde ich das alles entscheidende Applausometer entsprechend zu manipulieren versuchen😉).
Ob das gelingen wird, man weiß es noch nicht.
Bis morgen
Die Berggötter von Kals